Die vom PlantEurope Netzwerk organisierte Diskussion und die Präsentationen der Sprecher*innen zielten darauf ab, innovative Lösungen und Initiativen zu erkunden, die bereits heute die Zukunft der Proteinproduktion gestalten.
Die Gastredner Dr. Marco Springmann (London School of Hygiene and Tropical Medicine), Anne Bordier (World Resources Institute), Maria Cermeño (Poseidona), Julia Martin (ProVeg International) und David Hunt (Good Food Institute Europe) gaben interessante Einblicke in ihre aktuelle Arbeit sowie einen Ausblick auf die Zukunft der Proteinproduktion.
Die gesamte zweistündige Veranstaltung kann ab sofort bei YouTube angesehen werden. Die Präsentationen der Referent*innen stehen auf der Veranstaltungswebsite zum Download bereit.
In der Diskussion wurden Mängel des derzeitigen Ernährungssystems hervorgehoben, welche weder der menschlichen noch der planetaren Gesundheit zuträglich sind. Es gibt jedoch Lösungen, die, wenn sie umgesetzt werden, dafür sorgen, dass das Ernährungssystem innerhalb der planetaren Grenzen agiert. Der Schlüssel dazu liegt in der Unterstützung durch Regierungen, politische Entscheidungsträger*innen und Verbraucher*innen, die Anreize für eine Verhaltensänderung der Bevölkerung schaffen.
Marco Springmann gab eine Zusammenfassung zu gesunder Ernährung in nachhaltigen Ernährungssystemen und welche Chancen sie für die Weltbevölkerung und den Planeten darstellt. Anne Bordier stellte drei Haupthebel für Verbesserungen heraus: die Umstellung auf eine pflanzenbetonte Ernährung, die Verbesserung der landwirtschaftlichen Praktiken und die Verbreitung alternativer Proteine. So kann die Einbindung der Verhaltenswissenschaft in den öffentlichen Sektor eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung der öffentlichen Ansichten und der Beeinflussung des Einkaufsverhaltens spielen. Maria Cermeño stellte eine neue Technologie vor, bei der konzentriertes Algenprotein zum Einsatz kommt. Julia Martin und David Hunt sprachen über kultiviertes Fleisch als praktikable Alternative, die von den Verbraucher*innen zunehmend akzeptiert wird. Die Herausforderung besteht nun darin, sich auf Geschmack, Ernährung, Bequemlichkeit und Zugänglichkeit der Alternativen zu konzentrieren und diese schnell genug zu verbreiten, um die aktuelle Natur- und Klimakrise zu bewältigen. Trotz der Herausforderungen gaben die Redner*innen Hoffnung auf einen positiven Wandel.